Kunst ist Therapie
Krebserkrankungen sind meist verbunden mit existenziellen Fragen und Sorgen.
Diese Fragen und Nöte sind häufig Themen von Patienten und Angehörigen in den Beratungen der Magdeburger Krebsliga. Es gibt viele Möglichkeiten, sich aktiv mit der Erkrankung und deren Auswirkungen auf das Leben und den Alltag auseinanderzusetzen. Eine wirkungsvolle Möglichkeit ist das künstlerische Gestalten.
Kunsttherapie unterstützt die Fähigkeit, die persönliche Situation und Gefühle wahrzunehmen und diese über den Einsatz von kreativen Mitteln darzustellen. Die Kunst in der Therapie ist Ausdrucksmittel ohne Worte für Freude, Trauer, Wut, Einsamkeit, Verlust von Menschen, Orten oder auch Körperteilen, Ängsten, Liebe, Leere und Schock.
So gelingt der Brückenschlag hin zum Leben! Es ist ein Sichtbarmachen des inneren Erlebens und damit die Möglichkeit, ein Stück weit loszulassen von dem, was uns innerlich beschäftigt bzw. vereinnahmt. Das Malen in der Gruppe ist eine Form des Dialogs: wir erleben, erspüren was uns bewegt. Gefühle bekommen Farbe und Form und wir entdecken eine andere Sprache. Die Patienten setzen sich mit ihren Ängsten auseinander. So haben sie die Chance, ganz bei sich zu sein und spüren sich selbst und ihre vielfältigen Möglichkeiten. Auf diese Weise gewinnen die Patienten auf dem Weg der Krankheitsverarbeitung ein Stück ihrer Lebensqualität zurück.
Viele Menschen halten sich selbst für nicht-kreativ, aber das stimmt einfach nicht. Alle Menschen haben die Anlage dazu, kreativ zu sein. Kreativität ist ein Lebensprinzip, sie hilft, schöpferische Kräfte wieder freizulegen. Die Freude am Erstehen gibt die Kraft für die Aktivierung vorhandener Ressourcen und Selbstheilungskräfte.
Ein positiver Nebeneffekt bei der Arbeit mit den Gruppen sind die positive Atmosphäre, die interessanten Gespräche und vielen gemeinsamen Erlebnisse.